extrakorporale Stoßwellenlithotripsie

extrakorporale Stoßwellenlithotripsie
extrakorporale Stoßwellenlithotripsie,
 
Abkürzung ESWL, ursprünglich zur nichtinvasiven Behandlung von Nierensteinen eingeführtes Verfahren; es besteht in der berührungsfreien Zertrümmerung (Lithotripsie) der Konkremente durch eine Vielzahl aufeinander folgender, außerhalb des Körpers erzeugter, exakt auf die Steinbildung fokussierter und in den Körper eingekoppelter Stoßwellen. Diese werden durch Funkenentladung in einem wassergefüllten Ellipsoid, auf elektromagnetischem oder piezoelektrischem Wege erzeugt und durch Wasser (als dem Gewebe ähnliches Medium) auf den Körper übertragen, ursprünglich durch Lagerung des Patienten im Wasserbad, inzwischen meist über ein Wasserkissen.
 
Die Stoßwellenlithotripsie wurde erstmals 1980 am Universitätsklinikum München-Großhadern erprobt und wird auch zur Behandlung von Harnleitersteinen, seit 1985 zur (begrenzt anwendbaren) Therapie von Steinen der Gallenblase und der Gallengänge eingesetzt. Bei der intrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (LISL, Abkürzung für laserinduzierte, intrakorporale Stoßwellenlithotripsie) werden die Stoßwellen mithilfe fokussierter, gepulster Laserstrahlung erzeugt und über Glasfasern endoskopisch an den Stein gebracht (Harnleiter-, Nierenbecken- und Gallengangsteine).

Universal-Lexikon. 2012.

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